Brummel und der verschwundene Honig


Tief im großen, grünen Wald lebte Brummel der Bär. Brummel war ein großer, flauschiger Bär mit einem runden Bauch und einem freundlichen Brummen. Und es gab eine Sache, die er mehr liebte als alles andere auf der Welt – Honig!

Jeden Tag schleckte er ein bisschen von seinem köstlichen Honig und summte fröhlich:

„Mmmh, Honig ist so lecker, süß und fein, er soll für immer meiner sein!“

Brummel sammelte seinen Honig das ganze Jahr über und bewahrte ihn in schönen Töpfen in seiner Höhle auf. Dort standen sie ordentlich aufgereiht, glänzend und voll mit süßer, goldener Leckerei.

Eines Morgens wachte Brummel mit einem lauten Gähnen auf. Sein Magen knurrte. „Zeit für ein großes Honigfrühstück!“ brummte er und tappte verschlafen zu seinem Vorrat. Doch dann blieb er plötzlich stehen.

„Oh nein!“ rief Brummel erschrocken. Seine Honigtöpfe waren leer!

„Das kann doch nicht sein! Ich hatte noch sooo viel Honig…“ Brummel schaute sich ratlos um. Plötzlich entdeckte er eine Spur aus kleinen, klebrigen Tropfen, die von seinem Vorrat wegführten.

„Aha!“ rief Brummel. „Da hat jemand meinen Honig stibitzt!“

Er folgte den Tropfen vorsichtig durch den Wald. Sie führten ihn an hohen Bäumen vorbei, über eine wackelige Brücke und durch eine Wiese voller bunter Blumen. Schließlich erreichte Brummel eine alte Eiche mit einem großen Loch in der Mitte.

Dort, mitten im Loch, saß Bubu, das kleine Honigwiesel. Bubu hatte Honig an seinen Pfoten und um sein kleines Schnäuzchen herum. In seinen Pfoten hielt er einen der großen Honigtöpfe und schleckte genüsslich daran.

Brummel legte seine großen Pfoten in die Hüften und brummte: „Bubu! Hast du meinen Honig genommen?“

Bubu erschrak, ließ fast den Topf fallen und schaute mit großen Augen zu Brummel auf. „Oh… äh… Hallo Brummel. Ich wollte nur ein kleines bisschen kosten… aber es war sooo lecker, dass ich nicht aufhören konnte.“

Brummel seufzte tief. „Bubu, ich kann verstehen, dass du Honig liebst – aber du kannst nicht einfach alles mitnehmen, ohne zu fragen!“

Bubu sah ganz traurig aus. „Es tut mir leid, Brummel. Ich wollte dich nicht traurig machen. Ich liebe Honig einfach sooo sehr.“

Brummel kratzte sich nachdenklich am Kopf und dann kam ihm eine Idee. „Weißt du was, Bubu? Anstatt meinen Honig zu klauen, könnten wir zusammen welchen holen!“

Bubus Augen leuchteten auf. „Oh, das wäre toll!“

Also machten sich die beiden auf den Weg zur großen Blumenwiese, wo die Bienen in ihren Bienenstöcken fleißig arbeiteten. Brummel trat vorsichtig näher und fragte freundlich:

„Liebe Bienen, könnten wir ein bisschen Honig haben?“

Die Bienen summten freundlich: „Nur, wenn ihr uns helft, neue Blumen zu pflanzen! Wir brauchen viele Blüten, um genug Nektar zu sammeln.“

Brummel und Bubu nickten eifrig und begannen, bunte Blumen in die Erde zu setzen. Sie arbeiteten den ganzen Tag, gruben Löcher, pflanzten Samen und gossen die neuen Pflanzen mit Wasser aus dem Fluss. Bald blühte die Wiese in leuchtendem Gelb, Blau und Rot.

Die Bienen summten zufrieden: „Danke, Brummel und Bubu! Hier ist euer Honig.“

Glücklich nahmen Brummel und Bubu ein großes Glas Honig entgegen und marschierten zurück zur Bärenhöhle. Dort setzten sie sich auf eine gemütliche Bank, öffneten den Honigtopf und schleckten gemeinsam.

Brummel brummte zufrieden: „Weißt du, Bubu? Zusammen schmeckt Honig noch viel besser!“

Bubu grinste und nickte. „Und ich verspreche, nächstes Mal zu fragen, wenn ich etwas naschen möchte!“

Von da an waren Brummel und Bubu beste Freunde und halfen den Bienen jedes Jahr, neue Blumen zu pflanzen. Und natürlich gab es immer genug Honig für beide.

Ende.



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