
Moritz war ein kleiner, neugieriger Dachs, der am liebsten im Wald herumtollte, buddelte und mit seinen Freunden Verstecken spielte. Doch eines Morgens fühlte er sich irgendwie komisch.
Er aß noch seinen Buttertoast mit Frischkäse – seinen Lieblingsfrühstückstoast – aber als Mama Dachs fragte: „Na, Moritz, willst du gleich mit den anderen spielen gehen?“, schüttelte er nur müde den Kopf.
Statt zu antworten, kuschelte er sich ganz still an Mama – und schlief einfach in ihrem Arm ein. Sein Fell war warm, viel zu warm.
„Oh je“, flüsterte Mama Dachs besorgt. Sie legte eine Pfote auf seine Stirn. „Du glühst ja!“
Papa Dachs holte schnell das Fieberthermometer. „Fast 39 Grad! Wir bringen ihn ins Fieberwald-Krankenhaus.“
Moritz war im Halbschlaf. Er hörte Stimmen, spürte die Bewegung, aber alles fühlte sich wie in Watte an. Erst im Krankenhaus wurde er langsam wacher – und traf auf die freundliche Eule Dr. Eulalia.
„Na, kleiner Dachs, du siehst ganz fiebrig aus! Aber keine Sorge – Fieber bedeutet, dass dein Körper tapfer kämpft. Du bist ein echter Held, Moritz.“
Moritz bekam ein gemütliches Bett mit einer warmen Decke, eine kühle Stirnauflage auf den Kopf und einen Becher mit Waldbeertee. Im Zimmer lagen auch andere Tierkinder: ein schnupfiger Waschbär, ein hustender Igel und ein Hase mit Pflaster am Ohr.
Als das Fieber ein wenig sank, durfte Moritz mit den anderen eine kleine Runde im Rollstuhl durch den Flur drehen. Sie spielten „Krankenhaustiere auf Schatzsuche“ und winkten allen Pflegern zu.
Abends, im Dämmerschein, erzählte Dr. Eulalia eine spannende Geschichte vom inneren Körper-Zauber: Wie weiße Blutkörperchen mutig gegen Viren kämpften und wie Fieber wie ein Lagerfeuer half, die Bösen zu vertreiben.
Moritz staunte. „Dann ist Fieber ja wie Superkraft – nur fühlt es sich nicht so super an.“
„Ganz genau“, sagte Dr. Eulalia und zwinkerte.
Spät in der Nacht, als Moritz sich wieder etwas besser fühlte und friedlich auf Mamas Arm eingeschlafen war, kam Dr. Eulalia noch einmal vorbei.
„Er braucht keine Infusion, und das Fieber sinkt. Ihr könnt nach Hause fahren – aber schön langsam und vorsichtig.“
Mama und Papa Dachs waren erleichtert. Zu Hause legten sie Moritz in sein eigenes Bettchen, ganz vorsichtig, ohne ihn zu wecken.
Und als er am nächsten Morgen aufwachte, war das Fieber schon fast verschwunden – aber das Abenteuer im Fieberwald-Krankenhaus würde er so schnell nicht vergessen.
Ende.
