Iggi, der Igel mit den besonderen Stacheln


Im verschneiten Winterwald war es ganz still.
Nur ein kleines Raschel-raschel war zu hören.
In seinem warmen Laubbett saß der kleine Igel Iggi und seufzte.

„Meine Stacheln mag ich nicht“, flüsterte er.
„Alle Tiere kuscheln so gerne… nur ich piekse immer.“

Also hatte sich Iggi etwas ausgedacht:
Er legte Tannenzweige, weiches Moos und flauschige Federn über sich.
Nun sah er aus wie ein kleiner, weißer Schneestern im Winterwald.

Da kam das Eichhörnchen Fips vorbei.
Es kicherte und rief:
„Iggi! Bist du ein Weihnachts-Schneebesen? Du siehst ja ganz flauschig aus!“

Iggi wurde traurig und wollte sich verstecken.
Doch plötzlich hörte er ein leises Piepsen.

In einer kleinen Schneemulde saß die Maus Milli fest.
Sie zitterte und konnte nicht mehr heraus.

Iggi schluckte.
Ganz vorsichtig streckte er seine Stacheln aus –
diesmal nicht zum Piken,
sondern wie kleine helle Sternchen, die das Abendlicht funkelnd machten.

Milli hielt sich an seinen Stacheln fest,
und Iggi half ihr aus der Mulde.
Langsam stapften sie zusammen durch den glitzernden Schnee zurück.

Milli sah ihn an und lächelte:
„Du bist stachelig… aber du bist mein Held!“

Iggi wurde ganz warm ums Herz.
Vielleicht waren seine Stacheln gar nicht zum Ärgern da.
Vielleicht waren sie zum Helfen da.

Am Abend saßen alle Tiere um einen Tannenzweig mit kleinen goldenen Zapfen.
Iggi durfte in der Mitte sitzen.
Seine Stacheln funkelten wie winzige Weihnachtssterne.
Und zum ersten Mal fand Iggi seine Stacheln richtig, richtig schön.

Ende.