Susi und das kleine Weihnachtswölkchen


Im verschneiten Winterwald stand das Schäfchen Susi und schaute traurig nach oben.
Sonst schwebte immer ein kleines, weiches Wölkchen über ihrem Kopf – wie ein Freund, der sie begleitete.

Aber heute … war es weg.

„Oh nein“, flüsterte Susi.
„Wie soll ich Weihnachten feiern, wenn mein Wölkchen verschwunden ist?“

Langsam stapfte sie durch den glitzernden Schnee.
Zwischen Tannenzweigen funkelten Lichterketten und kleine goldene Zapfen.
Susi fragte jedes Tier, das sie traf:

Die Eule Emma blinzelte von ihrem Ast herunter:
„Vielleicht hat ein Schneewind dein Wölkchen ein bisschen herumgepustet.“

Der Hase Hoppel hoppelte herbei und wackelte mit den Ohren:
„Ich habe nichts gesehen … nur sehr freche Schneebälle heute.“

Susi seufzte und wollte schon umdrehen.
Doch plötzlich entdeckte sie etwas:
Zwischen zwei Tannenzweigen hing ein kleines, helles Wölkchen fest.
Es glitzerte in den Lichtern wie ein winziger Weihnachtsstern.

„Da bist du ja!“, rief Susi glücklich.
Ganz vorsichtig befreite sie das Wölkchen.
Es schwebte zufrieden auf ihre Schulter zurück.

Alle Waldtiere staunten.
Das Wölkchen schimmerte so weich und warm, dass Susis Atem kleine Schneeflocken machte – sie flatterten wie kleine Sterne durch die Luft.

Susi lächelte.
„Weihnachten darf ruhig ein bisschen chaotisch sein“, sagte sie.
„Mit Freunden … und einem kleinen Wölkchen … ist es trotzdem perfekt.“

Am Abend kuschelte sich Susi in den Schnee.
Das Wölkchen schwebte ruhig über ihr.
Und die Lichter des Waldes spiegelten sich wie glänzende Sterne in seinen kleinen, flauschigen Rändern.


Ende.